Standpunkt der Lehrerschaft

Nein! So nicht!

Wir Professorinnen und Professoren des Klemens Maria Hofbauer Gymnasiums Katzelsdorf lehnen die von BM Dr. Claudia Schmied in Aussicht gestellte Erhöhung der Lehrverpflichtung ab.

Wir sind zutiefst empört über die Art und Weise, in der man nicht nur die Lehrerschaft, sondern auch die Würde der Schule und ihrer Partner mittels gezielter Desinformation und Manipulation der Öffentlichkeit über ORF und Kleinformate herabgesetzt hat, und zwar ohne Rücksicht auf das, was an den Schulen tatsächlich geleistet wird, um von eigener Konzeptlosigkeit und Inkompetenz abzulenken.

Wir wissen sehr wohl, dass am Projekt „Schule“ vieles laufend geändert, verbessert, gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst und weiterentwickelt werden muss, doch kann das unserer Ansicht nach nur gemeinsam mit den vor Ort tätigen Menschen geschehen, nicht gegen sie.

Bei der angesprochenen Erhöhung der Lehrverpflichtung handelt es sich um eine Sparmaßnahme mit folgenden Auswirkungen:
- Freisetzung von 10% aller LehrerInnen
- Reduktion der Zeit für einzelne SchülerInnen und Eltern
- Reduktion der Zeit für Unterrichtsvorbereitung und Heftkorrekturen
- Reduktion der Zeit für ehrenamtliches Engagement.

Eine Erhöhung der Lehrverpflichtung bedeutet daher keine Qualitätsverbesserung, sondern eine Qualitätsverschlechterung für alle Schulpartner.

Die freiwerdenden Budgetmittel des Unterrichtsressorts kämen nach den derzeitigen Plänen nicht unseren Schülern zugute, sondern in erster Linie der Bewerbung der neuen Mittelschule.
Unserer Ansicht nach sollten sich Eltern und Steuerzahler, aber auch die Kinder selbst die Frage stellen, ob sie eine Verschiebung der Ressourcen hin zu einem neuen Gesamtschulmodell mit Ganztagesform, in Bezug auf das kein gesellschaftspolitischer Konsens besteht, überhaupt wünschen.
Uns ist nicht bekannt, dass man Eltern oder Kinder diesbezüglich überhaupt gefragt hätte.
Wir befürchten, dass hier Weichen in eine Richtung gestellt werden, die die Freiheit der Eltern und ihrer Kinder in Zukunft deutlich einschränken werden.

Außerdem würde das Unterrichtsministerium mit der angekündigten Maßnahme sein Budgetziel nur insofern erreichen, als es Personalkosten vom eigenen Topf in den eines anderen Ressorts verschiebt (Unterrichtsressort  AMS) – zum Nachteil anderer Bürger, die in Krisenzeiten auf Arbeitslosenhilfe und Kurzarbeitsunterstützung angewiesen sind.
Der Steuerzahler profitiert dabei jedenfalls nicht.

Gerade unsere Schulgemeinschaft zeichnet sich durch ein hohes persönliches Engagement aller Schulpartner aus. Von der großen Fülle an Angeboten, die zu unserem Profil gehören, kann man sich leicht überzeugen, wenn man beispielsweise einen Blick auf unsere Schulhomepage wirft.

Unsere Vorschläge zur Schonung des Unterrichtsmittelbudgets haben wir an die von uns gewählten Standesvertreter auf Bundesebene weitergeleitet.

Wir hoffen auf Ihr Verständnis und ersuchen Sie um aktive Unterstützung unserer Anliegen.