"Der Sehnsucht ein Haus bauen"

Schulpastoraltagung 27. April 2007

"Die Kirchen des Westens stehen seit einiger Zeit unter dem Zustimmungsvorbehalt ihrer eigenen Mitglieder. Auch der Katholik und die Katholikin haben heute die Möglichkeit, sich ihre eigenen Muster der Lebensführung, der Weltbetrachtung und der religiösen Weltwahrnehmung selbst zusammenzustellen – und das mehr oder weniger sanktionsfrei."

"Schulpastoral, das heißt auch, die Schüler/Schülerinnen selbstbewusst mit den komplexen Ressourcen unserer Kirche konfrontieren! (…) In der religiösen Praktik gibt es nichts als Freiwilligkeit. Katholische Schulgottesdienste als kohortengeführte Veranstaltungen zwischen Chaotik und am Rande der Blasphemie und repressiv hergestellter Ruhe sind mir, ich gestehe es, ein Gräuel. Selbstbewusstes, vielleicht auch selbstbewussteres Angebot an theoretischer, ritueller wie sozialer Praktik unseres Glaubens braucht gerade im Rituellen keinen Zwang: aber dafür Kenntnisse vom Reichtum unserer theologischen, spirituellen wie sozialen Christentumsgeschichte."

(Rainer Bucher)

Schulpastoraltagung

Katzelsdorf

Der Sehnsucht ein Haus bauen
Direktor Mag. Peter Platzer Herr Direktor Mag. Peter Platzer begrüßt die Teilnehmer der Tagung. Er weist in seinen Begrüßungsworten darauf hin, dass es gelungen ist, eine Tagung zu organisieren, an der sowohl Lehrer aus dem Pflichtschulbereich als auch von den höheren Schulen teilnehmen. Unter den Gästen dürfen auch Verteter aus der Diözese Eisenstadt begrüßt werden.
Rudolf Luftensteiner Als Vertreter der Vereinigung der Ordensschulen Österreichs spricht Herr Rudolf Luftensteiner in seinen Eröffnungsworten von der Wichtigkeit des Themas im Besonderen für die katholischen Privatschulen, da sich seiner Meinung nach die Identität dieser Schulen gerade an der Frage der religiösen Bildung festmachen lässt.
Unter den Zuhörern FI H. Vouillarmet Etwas über 50 Personen waren der Einladung nach Katzelsdorf gefolgt und ...
Vorne: FI für ev. Religion Mag. K. Schiefermair ...sahen voll Erwartung den kommenden Ereignissen und Inhalten entgegen.
Prof. Rainer Bucher Herr Univ. Prof. Dr. Rainer Bucher aus Graz sprach in seinem Referat mit dem Titel "Gott und die Schule — Was katholische Schulen heute noch leisten können - und was nicht" von den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen unter denen die kirchliche Pastoral heute steht und dass durch den Wegfall von Disziplinierungsmitteln die Botschaft der Kirche auf ganz neuen Wegen zu den Menschen gelangen muss.
Vorne FI Mag. Toni Theisl In sprachlich pointierter Formulierung ging es Prof. Bucher auch um die Frage, was es heute heißt eine christlich katholische Schule zu sein. Den Ansatz der Antwort findet er in der Erläuterung des Begriffes "pastoral": Es geht darum das Geheimnis der Liebe Gottes zu den Menschen zu offenbaren und zu verwirklichen und den Schülerinnen und Schülern eine Ahnung davon zu geben. Es sei Aufgabe der kirchlich geprägten Schule sich ins Leben der SchülerInnen zu schreiben.
Prof. Bucher — ein genauer Zuhörer Gerade in der anschließenden Diskussion konnte Prof. Bucher seine Zuhörer herausfordern, wenn es um das Thema Freiwilligkeit und Freiheit im Rahmen von religiöser Übungen (Gottesdiensten) ging.
"Ich glaub´nicht, dass Schulen Gemeinden sein sollen, aber sie sollen pastorale Orte sein, sie sollen ihren Schülerinnen und Schülern etwas zur Verfügung stellen, was andere, - staatliche Schulen -, nicht haben, nämlich andere Handlungsorte. [...] Schulpastoral ist ein zusätzliches Geschenk der Kirche, auch strukturell und finanziell, an die Schule als System." (O-Ton aus der Diskussion)
Pausengespräch Im Anschluss an Referat und Diskussion gingen die Debatten bei Kaffee und Kuchen weiter. So manches Fragezeichen wurde gesetzt und viele Zustimmungen ausgesprochen. Man merkte: Jedem geht es mit Ernsthaftigkeit um ein wichtiges Thema.
FI Theisl — Hr. Luftensteiner — Hr. Egger(?) Selbst die Vertreter der Schulerhalter und der Schulbehörde nützten noch vor dem Mittagessen die Möglichkeit zum gegenseitigen Gedankenaustausch.
Dr. Moser-Zoundjiekpon Den Nachmittag leitete Frau Dr. Moser-Zoundjiekpon mit ihren Ausführungen zur rechtlichen Situation religiöser Übungen an den Schulen ein.

Im Anschluss ging es in drei Arbeitskreise:

Stephan Bazalka Bazalka Stephan, von der katholischen Jugend Wien, sprach über die Möglichkeiten mit Jugendlichen heute zu feiern.

Dr. A. Salomon, von der kath..pädg. Hochschule Wien, reflektierte mit Co-Referentinnen über die Entwicklung schulpastoraler Konzepte.

Frau Mag. Fischer, Stiftsgymnasium Melk, erzählte von der Umsetzung der pastoralen Ideen in die Praxis.

Find-Fight-Follow-Gottesdienste Besonderen Eindruck hinterließ bei manchen Teilnehmern das Projekt find-fight-follow , in dem es darum geht, Elemente der Jugendkultur mit Elementen der christlichen Liturgie zusammen zu bringen.

Zwar unter unheimlichem organisatorischen Aufwand gelingt es bis zu 6000 Jugendliche zu einem Gottesdienst zu bringen.

Arbeitskreis — Bazalka Arbeitsgruppe im Gespräch
Bericht aus den Arbeitskreisen Die Gedanken aus den Arbeitskreisen wurden im Plenum noch einmal kurz vorgestellt.
Dankgebet in der Klosterkirche

Mit einem gemeinsamen Gebet in der Klosterkirche schloss die Tagung.

"Ein Schaf fand eines Tages ein Loch im Zaun und kroch hindurch. Es war froh, endlich der Enge entfliehen und abhauen zu können. Es lief weit weg und fand nicht mehr zurück. Bald merkte es, daß ihm ein Wolf folgte. Es lief und lief, aber der Wolf blieb ihm auf den Fersen, bis der Hirte kam, es aufnahm und liebevoll zurücktrug. Trotz allen Drängens weigerte sich der Hirte, das Loch im Zaun zu vernageln.“

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